Konstituierende Synode 2024

Die nach den Gemeindewahlen im März neu gewählte Gesamtsynode kommt am 26. und 27. September zu ihrer konstituierenden Sitzung in Emden zusammen. Auftakt ist am Donnerstag um 18.00 Uhr mit einem Abendmahlsgottesdienst. Danach werden die ausscheidenden Synodenmitglieder verabschiedet. Tagungsort ist die Johannes a Lasco Bibliothek in Emden.

Wichtigste Aufgabe für die Synodenmitglieder am Freitag ist die Wahl eines oder einer neuen Präses sowie die Wahl von sieben weiteren Mitgliedern des kirchenleitenden Moderamens der Gesamtsynode. Im Bericht des Moderamens wird Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden auf die abgelaufene Legislaturperiode zurückblicken.

Nach den Gemeindewahlen im Frühjahr gehören 29 Neugewählte, also mehr als die Hälfte, zu den 57 Synodalen aus den neun Synodalverbänden. Erstmals sind in der Gesamtsynode zwölf Plätze für junge Menschen unter 27 Jahren vorgesehen. Um junge Menschen stärker im kirchlichen Leben zu beteiligen, hatte die Synode im Herbst 2023 im Rahmen einer Verfassungsänderung dafür die Weg geebnet. In allen Regionalsynoden konnten diese Plätze belegt werden.


Livestream von der Gesamtsynode

Die gesamte Synodentagung wurde per Livestream übertragen. Die aufgezeichneten Streams sind über unseren YouTube-Kanal erreichbar.


26. September: Eröffnung der Gesamtsynode

Am Donnerstagabend, 26. September 2024, ist die neu gewählte Gesamtsynode mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Schweizer Kirche eröffnet worden.

In ihrer Predigt erinnerte  Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden an den Sinn des Wortes Synode: Gemeinsam auf dem Weg sein. In der Synode gehe es darum, Stärken zu nutzen aber Schwächere nicht auf dem Weg zu verlieren. Die Synode habe in den kommenden Jahren gewaltige Aufgaben zu bewältigen. Es gehe darum, einen Weg zu finden "Reformierte Kirche zu bleiben". Bei der Wieden appellierte an Solidarität untereinander beim Ringen um Finanzen, um Gebäude und um gesellschaftliches Ansehen. Bei allen Herausforderungen stelle sich aber auch die Frage, so die Kirchenpräsidentin: "Wollen wir eine Kirche für andere sein oder halten wir uns an die eigenen Kirchtürme."

Die Kirchenpräsidentin sagte, die neu gewählte Gesamtsynode sei jünger geworden. Mit einem Durchschnittsalter von 46 Jahren sei sie die jüngste Synode in der EKD.

Anschließend begrüßte der stellvertretende Präses Jakobus Baumann die neu gewählten Synodenmitglieder sowie die Mitglieder der letzten Legislaturperiode in der benachbarten Johannes a Lasco Bibliothek. Dort wurden die Ausscheidenden verabschiedet.

Predigt von Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden als pdf


2. Synodentag: Freitag, 27. September

Synodentagung in der Johannes a Lasco Bibliothek (Foto: Ulf Preuß)

Mit einer Andacht von Sven Kramer ist der zweite Synodentag in der Johannes a Lasco Bibliothek begonnen worden. Danach eröffnete der stellvertretende Präses Jakobus Baumann die Beratungen.

In einem Videogrußwort ermunterte die Präses der EKD-Synode, Anna Nicole Heinrich, zu mutigen Entscheidungen. Sie sagte: "Wie die Kirche morgen aussieht, können wir gestalten." Der Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, Bernd Kuschnerus, lobte in seinem Gruß an die Synode die gute Zusammenarbeit zwischen der Bremischen und Evangelisch-reformierten Kirche.

Bericht des Moderamens: Sechs herausfordernde Jahre

Im Bericht des Moderamens erinnerte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden an die Herausforderungen, denen sich die vergangene Gesamtsynode und das Moderamen stellen mussten. Diese sechs Jahre seien von einer angespannten Weltlage geprägt gewesen, die von der Corona-Pandemie über den Angriff Russlands auf die Ukraine bis zum Terror-Überfall der Hamas auf Israel und den daraus resultierenden Krieg reichte.

Gleichzeitig sei die Kirche mit einem erhöhten Mitgliederschwund, dem wachsenden Fachkräftemangel auch bei Theologinnen und Theologen sowie dem Ansehensverlust in der Gesellschaft konfrontiert worden, sagte die Kirchenpräsidentin. Dazu gehöre auch die Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt im Bereich der Kirche, die die ForuM-Studie in besonderer Weise befördert habe. „Nach wie vor sind wir darauf angewiesen, dass sich von sexualisierter Gewalt betroffene Personen melden, damit die Taten aufgearbeitet und Möglichkeiten geschaffen werden können, Übergriffe in der Zukunft zu verhindern“, sagte Bei der Wieden.

Leitgedanke der Arbeit des Moderamens sei die Frage gewesen, „wie halten wir die Stimme des Evangeliums in Gesellschaft und Kirche hörbar?“ Für die neue Synode und das neue Moderamen sieht sie die herausfordernde Aufgabe, die Zukunft der reformierten Kirche mit ihren unterschiedlichen Regionen und verstreuten Mitgliedern und Gemeinden zu gestalten. Sie sagte: „Ihre künftige Kraft – vielleicht sogar ihr Überleben – wird davon abhängen, wie sich die Regionen und Gemeinden in den kommenden Umbrüchen gegenseitig stützen und bereit sind, im Sinn der Emder Synode als Kirche füreinander Verantwortung zu tragen.“

Der gesamte Bericht des Moderamens als pdf


Wahl von Präses und Moderamen
Harm Adam, neuer Präses der Gesamtsynode (Foto: Ulf Preuß)

Der Rechtsanwalt Harm Adam ist neuer Präses der Gesamtsynode der Evangelisch-reformierten Kirche. Die Synodenmitglieder wählten den 61-Jährigen aus der Kirchengemeinde Bovenden-Eddigehausen nahezu einmütig. Adam war in der abgelaufenen Sitzungsperiode Mitglied der Gesamtsynode und Vorsitzender des Rechtsauschusses. Der Synode von 2013 bis 2018 gehörte er als Ersatzmitglied an und war im Rechtsauschuss tätig

Harm Adam gehört damit qua Amt neben Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden und Vizepräsident Helge dem Moderamen der Gesamtsynode an. Die Synode bestimmte als weitere Moderamensmitglieder Pastorin Frauke Focke aus Wolthusen bei Emden, die Rechtsanwältin Zamirah Rabiya aus Nordhorn, die ehemalige Lehrerin Ulrike Gschwendner-Kamper aus Mackenrode, Pastorin Frauke Schaefer aus Lengerich (Emsland), den ehemaligen Sparkassenangestellten Hilko Pals aus Wymeer, Pastor Johannes de Vries aus Schüttorf und den Verwaltungsangestellten Martin Wegbünder aus Hinte.

Anschließend wählte die Synode Zamirah Rabiya zur ersten stellvertretenden Präses sowie Johannes de Vries zum zweiten stellvertretenden Präses.

Erste Sitzung des neu gewählten Moderamens

Wahlen zu den Auschüssen

Für die folgende Ausschüsse wurden gewählt:

Finanzausschuss:
Moritz Beier, Johanne  Geerink, Neelo Janssen, Julia Kraft, Anne-Rita Kuiper, Dieter Mansholt, Heike Parschat, Anne-Mirjam Walter, Tjarde Weerda

Rechtsauschuss:
Dieter Backer, Konstantin de Boer, Thorsten Boomgaarden, Detlef Geiken, Miriam Richter, Reiner Rohloff, Herbert Sperber, Britta Tallen, Klaus Willikonsky

Rechnungsprüfungsauschuss:
Joachim Boukamp, Keno Friesenborg, Willi Niers

Diakonieausschuss:
Elke Bucksch, Bodo Harms, Hermann Hindriks, Werner Keil, Albert Ohling, Monika Tjaden, Ingrid Wehking

Jugendausschuss:
Tino Hillerscheid, Nadine Nyhoff, Bianca Spekker

Frauenausschuss:
Cornelia de Berg, Ute Schulz


Das neu gewählte Moderamen der Gesamtsynode: Martin Wegbünder (Hinte), Pastorin Frauke Schaefer (Lengerich/Emsland), Hilko Pals (Wymeer), Ulrike Gschwendner-Kamper (Mackenrode) , Pastorin Frauke Fokke (Emden-Wolthusen), Präses Harm Adam (Bovenden), Vizepräsident Helge Johr (Leer), Zamirah Rabiya (Nordhorn; stv. Präses), Pastor Johannes de Vries (Schüttorf; 2. stv. Präses), Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden (Leer)


Die nächste Tagung der Gesamtsynode ist am 21. und 22. November in Emden.