Reformierte Identität und Argumentationstraining gegen Rechts

Gruppenfoto vor der Jugendkirche (Foto: privat)

Was bedeutet eigentlich reformiert? Wie ist die reformierte Kirche eigentlich entstanden? Wie erkläre ich dies anderen? Und: Was kann ich gegen Stammtischparolen tun und wie kann ich mit solchen Themen in der kirchlichen Jugendarbeit umgehen?

35, junge Menschen aus evangelisch-reformierten Kirchengemeinden aus ganz Deutschland haben sich mit diesen beiden Themen bei der Landesjugendkonferenz vom 28. bis 30. März 2025 in der Jugendkirche Osnabrück beschäftigt.

In das Thema „Was ist reformiert“ führte Pastor Reiner Rohloff ein. Er berichtete, wie die reformierte Kirche entstanden ist. Die Anfänge der reformierten Kirche liegen in der Reformation. Verantwortlicher für die Reformation war Martin Luther. Dies war eine religiöse Erneuerungsbewegung, sie markiert das Ende des Mittelalters und den Beginn der Neuzeit. Das Bestreben, die bestehende Kirche zu erneuern, scheiterte, und dadurch konnten neue Kirchenformen entwickelt werden. Die Verantwortlichen für die Gründung der evangelisch-reformierten Kirche waren Huldrych Zwingli in Zürich und Johannes Calvin in Genf. Zwingli und Calvin entwickelten ihre eigenen theologischen Konzepte, die sich von den lutherischen Ansätzen unterschieden und die Grundlage für die reformierte Tradition bildeten.

Ebenso informierte er, was für die reformierte Tradition besonders wichtig ist, wie etwa das zweite Gebot „Du sollst dir kein Bildnis machen“. „Reformiert sein“ ist nach der Auffassung von Rohloff eine Haltung, und man lernt den christlichen Glauben und die Bibel selbstständig kennen, indem man selber denkt und die Dinge kritisch hinterfragt.

Im Anschluss wurde aus Gremien berichtet, die für die reformierte Jugendarbeit wichtig sind: so aus dem Jugendausschuss und von der Gesamtsynode.

Darauffolgend gab es den zweiten Workshop des Tages: „Argumentieren gegen Stammtischparolen" mit der Referentin Hauke Meyerose. Paula aus Erlangen aus dem Synodalverband XI fasst für sich zusammen:

„Wir haben damit begonnen, in Kleingruppen Parolen zu sammeln, die wir danach in der großen Runde miteinander besprochen haben. Im Anschluss bekamen wir Input zu dem Thema: Was sind Parolen eigentlich? Wie entstehen Sie? Warum entstehen Sie und noch einiges mehr. Zum Schluss konnten wir in Rollenspielen lernen, wie es ist, mit Stammtischparolen konfrontiert zu werden und auch dagegen zu argumentieren. Ich finde man konnte viel lernen und wir wurden für gewisse Themen noch mal mehr sensibilisiert. Es war auf jeden Fall ein sehr interessanter Nachmittag.“

Anschließen folgten weitere Berichte aus der Arbeitsgruppe Social Media, dem Netzwerk der Pädagogikstudierenden, vom CVJM, aus der aejn und der aej und schließlich von der EKD-Synode.

Am Sonntagmorgen wurde in der Jugendkirche Osnabrück zum Abschied zusammen mit der Freien Evangelischen Gemeinde ein Gottesdienst mit Abendmahl gefeiert.

Danke für dieses dreitägige Wochenende mit spannenden Impulsen, Themen und tollen Begegnungen mit lieben Menschen! Die nächste (digitale) Landesjugendkonferenz findet im November 2025 statt. Im April 2026 kommt die Jugendkonferenz wieder in der Jugendkirche in Osnabrück zusammen.

Von Anna Maria Theopold (Lüneburg)

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