Weltgemeinschaft wird Körperschaft öffentlichen Rechts

Die Niedersächsische Landesregierung hat entschieden, der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts zu verleihen. Das teilte die Staatskanzlei in einer Pressemitteilung mit. Die Aufsicht über die WGRK werde beim Kulturministerium liegen.
 
Ministerpräsident David McAllister sagte dazu: „Wir freuen uns in Niedersachsen sehr auf die Zusammenarbeit mit der Weltgemeinschaft. Sie ist in unserem Bundesland herzlich willkommen. Die heutige Kabinettsentscheidung ist im Vorfeld der Sitzverlegung ein wichtiger Schritt."

Die WGRK erhalte nun die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechtes nach Artikel 140 des Grundgesetzes. Dazu zählten das Besteuerungsrecht, die Dienstherrenfähigkeit, die Disziplinargewalt und die Organisationsgewalt. Der Körperschaftsstatus sei Voraussetzung dafür, dass die WGRK hinsichtlich der für ihre Mitarbeiter notwendigen arbeits-, sozial- und aufenthaltsrechtlichen Rechtsstellung einen Vertrag mit der Bundesregierung schließen kann.

Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (World Communion of Reformed Churches) setzt sich aus 226 reformierten, presbyterianischen  und kongregationalistischen sowie unierten Kirchen in 108 Staaten zusammen. Zu ihnen gehören etwa 80 Millionen Christen weltweit, damit ist die WCRC die größte protestantische Weltorganisation. Die WCRC hat seit 1948 ihren Sitz in Genf, zuvor war sie in Edinburgh beheimatet. Präsident ist seit 2010 Jerry Pillay von der Presbyterianischen Kirche Südafrikas, Generalsekretär der Ghanaer Setri Nyomi. Mitglieder in Deutschland sind die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer, die Lippische Landeskirche (Detmold) sowie der Reformierte Bund.

Anfang November hatte die WGRK bekannt gegeben, ihren Sitz aus finanziellen Gründen von Genf nach Hannover zu verlegen. Dort will sie ihre Arbeit 2014 aufnehmen. Schatzmeister der Organisation ist der Vizepräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Johann Weusmann.

13. November 2012
Ulf Preuß, Pressesprecher

Zur Nachricht über die Verlegung des Amtsitzes

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