Untersuchungen gegen verstorbenen Pfarrer
Die Evangelisch-reformierte Kirche überprüft die Dienstzeit eines inzwischen verstorbenen Pfarrers auf Vorwürfe sexualisierter Gewalt. „Wir bitten eventuell betroffene Personen, sich bei uns zu melden“, so Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden.
Die Lippische Landeskirche hatte am 21. August in einer Pressemitteilung Vorwürfe gegenüber dem Mann öffentlich gemacht. Im Rahmen der Recherche für die ForuM-Studie seien bei der Durchsicht der Personalakte von Pfarrer Friedrich B. mehrere Vorwürfe sexualisierter Gewalt entdeckt worden, es läge eine Zeugenaussage vor und eine betroffene Person habe sich gemeldet. Von 1972 bis 1984 war der beschuldigte Pfarrer in zwei Kirchengemeinden in der Lippischen Landeskirche tätig.
Zuvor war der Pfarrer von 1956 bis 1972 in der Evangelisch-reformierten Kirche in den Gemeinden Dykhausen/Neustadtgödens bei Jever und in Lüneburg tätig. „Der Respekt gegenüber möglichen weiteren Betroffenen gebietet uns, diese Zeit zu untersuchen“, betont die Kirchenpräsidentin. Die Sichtung seiner Personalakte und der Kirchenratsprotokolle hätten keine Anhaltspunkte für mögliche Verfehlungen erbracht, so Bei der Wieden. Die evangelischen Kirchen hätten sich verpflichtet, alle Fälle möglicher sexualisierte Gewalt aufzuarbeiten. „Diesem Anspruch wollen wir glaubwürdig gerecht werden.“
Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer (Ostfriesland) gehören 137 Kirchengemeinden im gesamten Bundesgebiet, Schwerpunkt ist der Nordwesten Niedersachsens.
9. September 2024
Ulf Preuß, Pressesprecher
Mögliche Betroffene wenden sich bitte an:
Ansprech- und Meldestelle der Evangelisch-reformierten Kirche
Manuela Feldmann
Saarstraße 6 - 26789 Leer
Telefon: 0491 - 9198 199
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