Synode will Verbot von Atomwaffen

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Die Gesamtsynode hat die Bundesregierung aufgerufen, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten. Einstimmig unterstützten die 61 Synodenmitglieder einen Antrag des kirchlichen Friedensausschusses. Darin heißt es: „Der Einsatz von Atomwaffen ist ein Verbrechen. Daher fordern wir nicht nur deren Ächtung sondern darüber hinaus ein Verbot des militärischen und politischen Einsatzes dieser Waffen sowie ein Verbot ihrer Herstellung und Weiterverbreitung.

In einer leidenschaftlichen Rede warb der Hannoveraner Theologieprofessor Marco Hofheinz, Mitglied des Friedensausschusses, für den UN-Vertrag zum Atomwaffenverbot. Um der Wahrhaftigkeit des christlichen Zeugnisses willen müsse dem Einsatz und der Drohung mit Atomwaffen widersprochen werden. Inzwischen hätten dem UN-Vertrag 122 Länder zugestimmt. „Der Befehl, Atomwaffen zu zünden, ist damit völkerrechtswidrig“, sagte Hofheinz.

Zuvor hatte der ehemalige Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, die Friedensdiskussion im kirchlichen Raum zusammengefasst. Der ehemalige Wehrbeauftragte des Bundestags, der SPD-Politiker Reinhold Robbe, warb dafür, dass Deutschland nicht zu einem Alleingang innerhalb der NATO aufgefordert werden dürfe.

In dem Papier heißt es jetzt: „Deutschland möge im Benehmen mit den NATO-Verbündeten seinen Status der nuklearen Teilhabe beenden, so dass künftig Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr nicht mehr an den Vorbereitungen von Einsätzen atomarer Waffen beteiligt sind“.

Bereits in der Pressekonferenz vor der Synodentagung hatte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden erläutert, die Synodenerklärung zu Atomwaffen angesichts sich zuspitzender Konflikte weltweit aktueller denn je.

18. November 2021
Ulf Preuß, Pressesprecher

Der Beschluss der Gesamtsynode als pdf
Rede von Renke Brahms
Rede von Marco Hofheinz
Rede von Reinhold Robbe

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