Seenotrettung im Mittelmeer bleibt notwendig

Das ehemalige Mittelmeer-Rettungsschiff MS Aquarius (Foto: Patrick Bahr/SOS Mediterranée)

Die Evangelisch-reformierte Kirche will weiterhin die zivile Seenotrettung im Mittelmeer unterstützen. Kirchenpräsident Martin Heimbucher sagte vor der Synode, die Entscheidung des Moderamens aus dem August, für ein kirchlich getragenes Rettungsschiff 15.000 Euro zur Verfügung zu stellen, habe viel Zustimmung erhalten. Es habe aber auch kritische Stimmen gegeben.

Heimbucher betonten gegenüber Kritikern: „Wir sehen uns durch das Evangelium von Jesus Christus zur unmittelbaren Hilfe herausgefordert.“ Solange der EU-Grenzschutz es nicht verhindere, dass Menschen im Meer ertrinken, sei eine von Kirchen unterstützte Seenotrettung nötig. Notwendig sei ein politisches Zeichen gegenüber der Politik der EU. „Wer die Pflicht zur Hilfe für Menschen in Not grundsätzlich verneint, verletzt und verlässt auch Grundwerte unserer Kirche“, so Heimbucher.

Heimbucher hob hervor, der Hauptgrund für Menschen in Afrika und dem Mittleren Osten, ihr Land zu verlassen, seien Dürre und Armut, Gewalt, Krieg und Bürgerkrieg. Es bleibe natürlich notwendig, den Flüchtlingen bereits in ihren Herkunftsländern zu helfen. Allgemeine gebe die Evangelisch-reformierte Kirche für Entwicklungszusammenarbeit rund 600.000 Euro aus.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte auf ihrer Synode in der vergangenen Woche entschieden, über einen Verein die Finanzierung eines zusätzlichen Rettungsschiffes zu ermöglichen. Eine Initiative beim Kirchentag in Dortmund hatte dies auf den Weg gebracht.

21. November 2019
Ulf Preuß, Pressesprecher


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