Norbert Nordholt scheidet als Präses aus

Präses Norbert Nordholt (alle Fotos: Andreas Kleve)

Der amtierende Präses der Gesamtsynode, Norbert Nordholt, scheidet aus seinem Amt aus. Da er an der Tagung der neu gewählten Gesamtsynode, die am heutigen Abend in Emden eröffnet wird, nicht teilnehmen kann, hat das Moderamen den 70-jährigen Schüttorfer gestern Abend verabschiedet.

Der stellvertretende Präses, Jakobus Baumann, sprach im Namen des Moderamens und der gesamten Synode Nordholt großen Dank für die Leitung der Synode aus. Er habe diese mit „Umsicht, Empathie und Freude“ wahrgenommen. Norbert Nordholts Devise sei gewesen: „Geduldig zuhören und miteinander im Gespräch bleiben. Das ist Voraussetzung, um überlegt handeln zu können“. Bis zuletzt habe er deswegen das Vertrauen der Synodenmitglieder sowie der Kirchengemeinden und Synodalverbände besessen.

Norbert Nordholt kam 2001 in die Gesamtsynode und wurde dort auch sofort ins kirchenleitende Moderamen gewählt. Baumann sagte: „Bei dir darf man von einer Leidenschaft für die kirchliche Arbeit sprechen, die du schon in jungen Jahren entwickelt hast.“ 2007 wurde der Richter stellvertretender Präses und 2013 mit fast einstimmiger Unterstützung als Nachfolger von Garrelt Duin aus Hinte zum Präses gewählt und 2018 darin bestätigt. Viele Jahre war Nordholt parallel zu seinen landeskirchlichen Ämtern Vorsitzender des Kirchenrats in Schüttorf.

Baumann erinnerte bei der Verabschiedungsfeier an wesentliche Wegmarken und Herausforderungen der Amtszeit Nordholts: die Einführung der Eingleisigkeit, als Anfang der 2000er Jahre das Amt des Kirchenpräsidenten oder der Kirchenpräsidentin eingeführt wurde. Ebenfalls in diese Zeit fiel die Finanzkrise der Evangelisch-reformierten Kirche. Besonders gefordert sei der Präses in der Coronazeit gewesen, als teilweise Synodentagungen ausfallen mussten und später die digitale Tagung eingeführt wurde. Positiv in Erinnerung blieben, so Baumann, die Zukunftsprozesse. Im vergangenen Jahr etwa konnte die Gesamtsynode über eine Neugestaltung des Pfarrdienstes beschließen und die Finanzierung der Kirchengemeinden neu regeln.

Mit Norbert Nordholt trete, so Jakobus Baumann, ein „in der Wolle gefärbter Reformierter aus der Grafschaft ab“. So habe Nordholt sich selber bezeichnet. Deutlich werde dies auch am Verfassungsgrundsatz als Richtschnur für sein Handelns. „Die Evangelisch-reformierte Kirche ist gegründet allein auf Jesus Christus, ihren Herrn, wie er in der Heiligen Schrift des Alten und Neuen Testaments bezeugt wird“. Diesen Satz habe Nordholt gelebt.

Norbert Nordholt scheidet am morgigen Freitag, 27. September, aus seinem Amt offiziell mit der Neuwahl einer oder eines Präses aus. Er war dann fast 24 Jahre in kirchenleitender Verantwortung tätig. In der Septemberausgabe der Zeitschrift "reformiert" sagte Nordholt, er freue sich, dass nun eine jüngere Generation die Arbeit fortführe. "Es ist schön zu sehen, wenn diese Leute die Kirche nicht einfach als dröge erachten – sondern sich begeistern können für etwas, das so eine lange Geschichte hat.“

26. September 2024
Ulf Preuß, Pressesprecher


Unten: Foto 1: Präses Norbert Nordholt zusammen mit dem Tagungsvorstand der Gesamtsynode und Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden (von links Pastor Bernd Roters, Präses Norbert Nordholt, Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden, stv. Präses Jakobus Baumann).

Foto 2: Das Moderamen der Gesamtsynode (v.l.): Inge Hasebrock, Nordholt, Jakobus Baumann, Hans Peltner, Pastorin Heidrun Oltmanns (Lebensgefährtin von Norbert Nordholt), Norbert Nordholt, Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden, Vizepräsident Helge Johr, Ulrike Gschwendner-Kamper, Pastor Bernd Roters, Pastor Thorals Spieß (es fehlt aus dem Moderamen Pastorin Frauke Focke).

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