Neue Wege ökumenischer Zusammenarbeit

Die drei großen Kirchen in der Grafschaft Bentheim planen ein gemeinsames kirchliches Beratungszentrum. Ab 2015 wollen das evangelisch-reformierte und das evangelisch-lutherische Diakonische Werk der Region sowie die Grafschafter Caritas unter dem Dach eines „Zentrums kirchlicher Beratungsdienste“ ihre Angebote bündeln. In einem Pressegespräch stellten jetzt Vertreter der Kirchen und Beratungsdienste das bundesweit vermutlich einmalige Konzept vor.

Danach beziehen die drei Träger im Sommer 2015 das gemeinsame Beratungszentrum in einem Neubau, den der Synodalverband Grafschaft Bentheim als Bauherr errichtet. Die Kosten von etwa zwei Millionen Euro werden anschließend durch Mieteinnahmen refinanziert, außerdem hätten die  die drei Konfessionen bereits zusätzlich 200.000 Euro zur Verfügung gestellt. Weitere Förderanträge sollen gestellt werden.

In dem neuen „Haus kirchlicher Beratungsdienste“ sollen, so kündigte der evangelisch-reformierte Präses Heinz-Hermann Nordholt an, 13 verschiedene Beratungsdienste angesiedelt werden, darunter Freiwilligendienste, die Schuldner- und Insolvenzberatung, Suchtberatung und Schwangeren- sowie Schwangerschaftskonfliktberatung. Dabei sei es geplant, konfessionsübergreifend in Fachbereichen zusammenzuarbeiten, so Günther Sandfort, stellvertretender Caritasdirektor der Diözese Osnabrück. Er betonte die Synergieeffekte sowohl für Klienten, als auch für die drei Träger: „Eine Verbesserung der Struktur bedeutet auch eine Verbesserung der Beratungsqualität, denn nun können die Beratungsdienste unter einem Dach angeboten werden, anstatt die Klienten kreuz und quer durch Nordhorn fahren zu lassen.“ 

Bei dem neuen Haus handele es sich nicht um eine Rationalisierungsmaßnahme, betonten alle Kirchenvertreter. Alle sozialen Werke seien gut aufgestellt und nicht in finanzieller Not. Der zunächst geplante Neubau der reformierten Diakonie in Nordhorn habe die Idee entstehen lassen, durch Zusammenlegung der Fachbereiche aller drei konfessionellen sozialen Werke, Beratungen kompetent und zeitgemäß anbieten zu können, so Nordholt. Ihren Ausgangspunkt habe die Idee in der 25 Jahre alten Zusammenarbeit der drei Kirchen in der Beratung von Suchtkranken.

6. Januar 2014
Ulf Preuß, Pressesprecher

 

Foto: Sie stellten das neue "Haus kirchlicher Beratungsdienste" vor: Der stellvertretende Caritasdirektor Günther Sandfort, der Grafschafter Caritas-Geschäftsführer Hermann-Josef Quaing, der reformierte Präses Heinz-Hermann Nordholt, Geschäftsführer Johann Kethorn vom Geistlichen Rentamt, Geschäftsführer Johann Hans vom reformierten Diakonischen Werk, seine Amtskollegin Dorothea Währisch-Purz vom Diakonischen Werk der Lutheraner und der Superintendent des lutherischen Kirchenkreises, Dr. Bernd Brauer

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