Nähe zu den Menschen auf andere Weise

Foto: Ulf Preuß

Kirchenpräsident Martin Heimbucher sieht in der Corona-Krise besondere Herausforderungen auf Pastorinnen und Pastoren zukommen. In einem Brief an alle 135 Pastorinnen und Pastoren der Evangelisch-reformierten Kirche schreibt er: „Wir werden jetzt zunehmend als Seelsorgerinnen und Seelsorger gebraucht.“ Nicht nur Behörden, Krankenhäuser, Pflegeheime und die Wirtschaft müssten sich auf die Extremsituation der Pandemie einstellen. Pastorinnen und Pastoren verfügten über Kompetenzen, die jetzt gefragt sind.

Heimbucher bittet die Theologinnen und Theologen, Präsenz zu zeigen und Erreichbarkeit für Seelsorgegespräche zu gewährleisten. Besonders wichtig sei es, zu von der Pandemie Betroffenen und ihren Angehörigen Kontakt zu halten und ihnen Zuwendung zu zeigen. Heimbucher betont, dass es bei allen Anstrengungen aber wichtig bleibe, sich selber, Familienangehörige und auch Gemeindemitglieder vor einer Infektion zu schützen. „Es wäre fatal, wenn ausgerechnet wir – in vermeintlich bester Absicht – weitere Infektionsketten auslösen würden.“ Dies bedeute, es sei notwendig räumliche und körperliche Distanz zu wahren und die Hygieneregeln gewissenhaft einzuhalten.

Der Kirchenpräsident vermutete, dass sich die Corona-Krise noch verstärken wird. „Selbst bei günstigem Verlauf wird die Situation, auf die wir zugehen, wahrscheinlich weitaus belastender werden, als wir es uns derzeit vorstellen können“, schreibt er. Heimbucher kündigt unbürokratische Unterstützung für Kirchengemeinden an. Zur Verstärkung der Kommunikation könne jede Kirchengemeinde auf Antrag bis zu 2000 Euro aus dem landeskirchlichen Innovationsfonds erhalten.

27. März 2020
Ulf Preuß, Pressesprecher

Brief an die Pastorinnen und Pastoren als pdf

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