Mehr Räume für Dialog
In Bremerhaven ist am Sonntag, 1. September, die niedersächsische Woche der Diakonie eröffnet worden. Sie steht unter dem Motto „Raum geben“. Im Gottesdienst in der evangelisch-reformierten Alten Kirche sprach sich der evangelisch-reformierte Pastor Werner Keil in seiner Predigt für mehr gegenseitige Wahrnehmung und Wertschätzung aus. Die aktuellen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen ließen viele Menschen Enge und Unsicherheit spüren. „Lösungen brauchen eine offene Suche“, sagte der Theologe, der auch Vorsitzender des Diakonischen Werks der reformierten Kirche ist.
Der Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, Hans Joachim Lenke, sagte: „Wir müssen unsere Räume öffnen für den Dialog und unsere eigenen Echokammern verlassen, um mit denen in Kontakt zu kommen, mit denen wir nicht mehr in Verbindung sind.“
In einem Leitartikel zur Vorbereitung der Woche appellierte Lenke an die Kirchengemeinden, ihre Häuser für den gesellschaftlichen Austausch zu öffnen. Dies könne die Demokratie und das Miteinander stärken. Zusammen mit anderen gesellschaftlichen Akteuren könnten die Kirchen Prozesse anstoßen, Initiativen ergreifen und Menschen zusammenbringen. „Notwendig seien echte Gespräche, meinte Lenke. „Mit Zuhören und Nachfragen. Mit Interesse an der Position meines Gegenübers und Bereitschaft zur inhaltlichen Auseinandersetzung.“ Dort, wo kein Austausch mehr möglich ist, sei die Demokratie in Gefahr, so Lenke.
Die niedersächsische Woche der Diakonie findet immer in der ersten Septemberwoche statt. Sie wird jeweils von einer der evangelischen Mitgliedskirchen eröffnet, dieses Jahr in der Evangelisch-reformierten Kirche. Der Abschlussgottesdienst der Woche wird am 8. September in Hannover gefeiert.
1. September 2024
Ulf Preuß, Pressesprecher
Bild oben: Am Abend zuvor disktutierten bei dem Tischgespräch "Raum geben": Hans Joachim Lenke, Vorstandssprecher DWiN (rechts im Bild), Susanne Wendorf-von Blumröder, Superintendentin KK Bremerhaven, Martin Günthner, Stadtrat für Soziales, Arbeit, Jugend und Familie der Stadt Bremerhaven, und Eva Erkenberg vom Projekt Bremerhaven hilft.
