Keine Leopard-Kampfpanzer in die Ukraine

Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden (Foto: Ulf Preuß)

Die Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden hat sich gegen Lieferungen von Kampfpanzern wie den „Leopard“ an die Ukraine ausgesprochen. „Angriffswaffen sollten wir nicht in die Ukraine bringen“, sagte sie im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Konflikt dürfe nicht so weit eskalieren, dass am Ende doch die gesamte Nato einbezogen werde. Etwas anderes sei es, wenn es um Waffen zur Verteidigung gehe, etwa gegen gezielte Drohnen-Angriffe auf zivile Einrichtungen.

„Forderungen nach Lieferungen von Kampfpanzern sehe ich zum jetzigen Zeitpunkt kritisch“, sagte Bei der Wieden. Wichtig sei es aber, die Bombardements auf Zivilisten und die zivile Infrastruktur zu verhindern. Scharf verurteilte sie die gegenwärtige russische Kriegstaktik, die darin bestehe, „dass man die Schwächsten der Gesellschaft aushungert und erfrieren lässt“.

Die Theologin mahnte einen Verhandlungsfrieden an. Andernfalls drohe im Osten der Ukraine eine ethnische Trennung, die der Region mit in ihrer gewachsenen Bevölkerung nicht entspreche. Es müsse möglich sein, Wege zu finden, wie die Menschen nach den Kämpfen wieder friedlich zusammenleben können. „Das, denke ich, ist nicht mit Waffengewalt zu lösen“, unterstrich die Kirchenpräsidentin.

Frieden beginne mit dem Zusammenleben unterschiedlicher Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, betonte Bei der Wieden. „Damit dies gelingt, müssen wir auch hier in Deutschland als Kirchen und als Zivilgesellschaft aufstehen und uns dem stärker werdenden Rassismus in unserer Gesellschaft noch deutlicher entgegenstellen. Äußerungen wie zuletzt von dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz zu “Paschas" in Migrationsfamilien seien dabei nicht hilfreich.

13. Januar 2023
Evangelischer Pressedienst (epd)

 

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