Digitale Plattform für Konfis

Marcel Bach und Moritz Engel zeigen Pastor Gerfried Olthuis "civitas"

Mithilfe einer digitalen Plattform will die Evangelisch-reformierte Gemeinde Nordhorn zukünftig ihren Konfirmandenunterricht organisieren. Pastor Gerfried Olthuis und die beiden Entwickler, Moritz Engel und Marcel Bach, stellten das digitale Portal „civitas“ jetzt vor.

Auf der Plattform „civitas“ können die Jugendlichen ihren Konfirmandenunterricht eigenständig organisieren. Sie suchen sich aus verschiedenen Themenmodulen selbständig Veranstaltungen aus und melden sich dazu an. Das Portal gehöre zum neuen Modell des Konfirmandenunterrichts, Konfi 3/9, das die Gemeinde vor einigen Jahren eingeführt habe, erklärte Gerfried Olthuis. „Wir reagieren damit auch auf die Selbstverständlichkeit, mit der junge Menschen ihr Smartphone nutzen“, so Olthius.

Konfi 3/9 bedeutet, dass der Konfirmandenunterricht für Schülerinnen und Schüler in der dritten Klasse beginnt, die zweite Phase startet dann in der neunten Klasse und schließt mit der Konfirmation ab. Nach Einführung des Modells vor fünf Jahren seien nun die Neuntklässler erstmalig dran. Geplant sei, so Olthuis, dass alle Jugendlichen „civitas“ nutzen sollten.

Entwickelt wurde die Plattform von den beiden ehemaligen Berufsschülern Marcel Bach (20) und Moritz Engel (21). Beide, inzwischen mit der Fachhochschulreife ausgestattet, absolvieren zurzeit Fachinformatikerausbildungen. Sie haben „civitas“ in ihrer Freizeit programmiert und „so manche Abendstunde dabei zugebracht“. Beide betrachten „civitas“ als ihr eigenes StartUp und können sich durchaus vorstellen, dass aus ihrer kleinen Firma mal mehr wird. Gerfried Olthuis jedenfalls ist von dem Produkt ganz begeistert und lobt die Zusammenarbeit mit Bach und Engel in den höchsten Tönen. Auch der Schule ist er für den Kontakt zu den beiden sehr dankbar.

Los geht es in wenigen Tagen: Bei einem ersten Treffen der 120 Jungkonfirmanden mit ihrem Pastor oder ihrer Pastorin erhalten diese Zugangsdaten und Passwörter, um mit „civitas arbeiten zu können. Nun organisieren sie sich die Zeit bis zur Konfirmationen selbständig und wählen sich ihr Unterrichtsprogramm nach bestimmen Vorgaben aus. Die Arbeitsphasen beginnen dann nach den Sommerferien.

Gerfried Otlthuis erhofft sich, dass die digitale Plattform die Jugendlichen motiviert, sich einen eigenen Arbeitsplan zusammenzustellen, der zu ihren sonstigen Plänen passt. Mit dem Unterricht für die Drittklässler habe die Gemeinde schon gute Erfahrungen gesammelt. Für die Pastoren bietet das neue Modell den Vorteil, dass sie nun nicht mehr das gesamte Themenspektrum abdecken mpüssen, sondern sich auf Bereiche konzentrieren können, die ihnen liegen. Zudem fördere die gemeinsame Planung und Reflexion die Zusammenarbeit in der Kirchengemeinde.

Für das neue Konfimodell hat die Gemeinde 9000 Euro investiert: für die Softwareentwicklung, eine Datenschutzprüfung und Hardware. Die Landeskirche unterstützte das Projekt mit 7200 Euro aus dem Innovationsfonds.

27. März 2019
Ulf Preuß, Pressesprecher

 

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