Diakonie drängt auf Verbesserung bei Pflege

Die Pflegesätze in Niedersachsen reichen nicht aus, um in der Altenpflege die Pflegestandards zu erhöhen. Das sagte der Geschäftsführer des Diakonischen Werks der Evangelisch-reformierten Kirche, Wolfgang Wagenfeld nach einem Gespräch mit der niedersächsischen SPD-Fraktionsvorsitzenden Johanne Modder in Leer.

Die Diakonie begrüße zwar, dass sich die Landesregierung jüngst in den Gesprächen zwischen den Wohlfahrtsverbänden und den Pflegekassen als Moderatorin engagiert habe. Die Pflegsätze in Niedersachsen seien aber im bundesweiten Vergleich viel zu niedrig. „Wir haben zur Zeit das immer noch das Problem, dass viele diakonische Pflegedienste ihre Leistungen im Minutentakt absolvieren müssten, da die Zahlungen der Pflegekassen nicht ausreichen, um das Lohnniveau in der Diakonie zu refinanzieren.“ Es sei ein grundlegendes Anliegen diakonischer Pflege, eine gute Pflegequalität zu leisten und gleichzeitig Fachkräfte zu beschäftigen, die ordentlich bezahlt werden. Die sei mit einer chronischen Unterfinanzierung nicht möglich. 

Modder sagte im Gespräch zu, dass es auch das ihr Anliegen sei, den Druck auf die Kranken- und Pflegekassen zu erhöhen. Dafür sei ein neuer gesellschaftlicher Dialog notwendig.

Mit Blick auf eine Reform des Kindertagesstättengesetzes forderte der Vorsitzende des Diakonischen Werks, Pastor Dietmar Arends, konkrete Schritte zu planen, mit denen eine Verbesserung der Bildungsstandards erreicht werden könnten. Es sei sinnvoll, den Rückgang der Kinderzahlen zu nutzen, um die Gruppengrößen in den Kindergärten zu reduzieren. Zuvor hatte Modder eingeräumt, dass das Land derzeit zunächst bestrebt sei,  den ab 1. August geltenden Rechtsanspruch auf Krippenplätze flächendeckend umsetzen. In den Städten gebe es möglicherweise nicht genügend Plätze für Dreijährige. Die im Koalitionsvertrag mit den Grünen vereinbarten weiteren Bildungsziele müssten diesem Ziel nachgeordnet werden.

26. Juni 2013
Ulf Preuß, Pressesprecher

Foto: Wolfgang Wagenfeld mit Johanne Modder und Dietmar Arends

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