„Das Kind von Bethlehem wird auf der Straße geboren“

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Kirchenpräsident Martin Heimbucher hat an Heiligabend an Gottes Fürsorge und Solidarität erinnert. Heimbucher predigte unter freiem Himmel auf dem Kirchplatz der kleinen Gemeinde Nüttermoor bei Leer. Im Weihnachtsevangelium nach Lukas sei gerade nicht von einem lauschigen Stall die Rede. Vieles habe „fromme Fantasie im Lauf der Jahrhunderte hinzugedichtet“, sagte er. „Nicht in einer traulichen Hütte kommt Gottes Kind zur Welt, sondern in purer Not.“

Die Weihnachtsbotschaft bedeute, dass Gott nicht in die Komfortzonen komme, sondern in das äußerste Elend. Heimbucher erinnerte an die Obdachlosen in den leeren Fußgängerzonen und an die Flüchtlinge in Moria und anderswo. Er wies auch auf die Schicksale der Vielen hin, die derzeit in den Kliniken um ihr Leben ringen sowie auf die Ärzte und Pfleger, die dort um das Leben ihrer Patienten kämpften. In der Sorge, wie in Zeiten der Corona-Pandemie das Weihnachtsfest gefeiert werden könne, gerieten diese Menschen leicht in Vergessenheit.

Heimbucher betonte: „Wir können uns heute nicht in der Kirche versammeln, in weihnachtlicher Geborgenheit.“ Ein Weihnachtsgottesdienst bei Regen und Wind könne auch ein Symbol dafür sein, wie sich Maria und Josef damals in Bethlehem notdürftig behelfen mussten. Die gute Nachricht von Weihnachten laute: „Gott ist da. Mitten im Elend. Er gibt Kraft in der Not. Er schenkt Hoffnung in der Verzweiflung.“ Diese Trostbotschaft sollten wir heute miteinander teilen, meinte der Kirchenpräsident.

24. Dezember 2020
Ulf Preuß, Pressesprecher

 

Die Predigt zum Nachlesen

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