Auszeichnung für evangelisch-reformierte Kindergärten

Fünf evangelisch-reformierte Kindergärten aus Ostfriesland haben sich jetzt die Qualität ihrer Arbeit zertifizierten lassen. Die Kindertagesstätten aus Leer, Emden-Borssum, Ihrhove, Eilsum und Bunde erhielten in Hannover das Zertifikat „Qualitäts-Management-System-Kindertageseinrichtungen“ (QMSK) durch das Diakonische Werk evangelischer Kirchen in Niedersachsen. Dazu nahmen die Leiterinnen in den vergangenen eineinhalb Jahren erfolgreich an einer Seminarreihe mit einem Gesamtumfang von 200 Stunden teil.

„In der Kindergärten sind besonders für die Leitung in den vergangenen Jahren immer mehr Anforderungen hinzugekommen“, beschreibt Birte Engelberts die Ausgangssituation. Die Fachberaterin für Kindertagesstätten im Diakonischen Werk der Evangelisch-reformierten Kirche, Birte Engelberts, bereitete den Qualitätsprozess der Kindergärten vor. Besonders durch die vielen Unter-Drei-Jährigen, die neu in die Kindergärten kommen, habe sich das Aufgabenspektrum deutlich erweitert. „Inzwischen leite ich ein kleines Unternehmen“, meint Silvia Wessels, Leitern des Kindergartens Hundert Welten in Leer. So stünden inzwischen die Einwerbung von Landesmitteln, die Beantragung der Mittel aus dem Bildungs- und Betreuungspaket für sozial Schwache, die Mitarbeit in pädagogischen Projekten und noch mehr administrative Aufgaben mindestens gleichwertig neben der Leitung einer Kindergruppe, die sie ja auch noch wahrnehme.

Etwa zwei Jahre lang bildeten sich die Leiterinnen in einem Lehrgang mit acht Bausteinen fort. Grundlage ist ein Handbuch für die Qualitätssicherung, speziell zugeschnitten auf die Arbeit in kirchlichen Kindergärten. Darin sind Themen wie die Verantwortung des Kindergartenträgers, Dokumentation von Lernprozessen von Kindern sowie Planung und Durchführung von Elterngesprächen entfaltet. Diese werden nun systematisch in den zertifizierten Kindergärten angewandt. „Das hilft uns auch, den wachsenden Ansprüchen der Eltern an die pädagogische Arbeit gerecht zu werden“, sagt Ida Kostrewa vom Kindergarten in Eilsum nördlich von Emden.

„Kindertageseinrichtungen nehmen inzwischen im Lernprozess von Kindern eine Schlüsselrolle ein“, meint Birte Engelberts.  Die Erzieherinnen in den Kindergärten leisteten schon jetzt gute Arbeit. Mit Unterstützung des Qualitätsmanagement-Prozesses werde diese aber für Eltern, für den Träger und die Förderer transparenter. Es sei wichtig, sich gezielt auf neue Herausforderungen einzustellen, um weiterhin wachsenden Anforderungen der frühkindlichen Bildung gerecht zu werden. Mit Ablauf des Lehrgangs hat jede der Einrichtungen mit einem Kindergarten-Leitbild ihr spezifisches Profil formuliert. „Daran können jetzt wir uns selber aber auch die Eltern uns messen“, so Engelberts.

Für die jetzt abgeschlossene Zertifizierung musste jeder Kindergarten 2400 Euro in die Fortbildung investieren, 2000 Euro davon übernahm das Diakonische Werk in Leer. „Das ist gut angelegtes Geld“, meint Birte Engelberts. Denn möglicherweise erforderten in naher Zukunft die Zuschüsse des Landes Niedersachsen eine erfolgreiche Zertifizierung aller Kindergärten.

8. Dezember 2014
Ulf Preuß, Pressesprecher


Foto: Bei der Zertifikatsübergabe in Hannover: Silvia Wessels (Leiterin des Kindergartens Hundert Welten in Leer), Ilse Katritzke (Leiterin Kindergarten Ihrhove), Birte Engelberts (Fachberaterin beim Diakonischen Werk in Leer), Johannes Miege (Pastor in Borssum), Gertraud Reeners (Leiterin Kindergarten Borssum), Sabrina Weber (stellvertr. Leiterin Borssum) Erika Brahms (Dozentin des Diakonischen Werks in Hannover), Elisabeth Hündling (Kirchenrat Ihrhove), Kerstin Groenewold (Leiterin Kindergarten Bunde), Helma Timmer (Kita-Ausschuss Bunde).

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