75 + 75 = 15(0)

Gäste der Jubiläumsfeier in Villigst (Foto: EKvW)

Das Zahlenspiel zum 15-jährigen Jubiläum des Gemeinsamen Pastoralkollegs in Villigst ist einfach: 75 + 75 = 15(0). Und auf jeden Fall ein Grund zu feiern: 2010 schlossen sich die beiden – bereits 1950 gegründeten – Pastoralkollegs der westfälischen und der rheinischen Landeskirche zusammen und nahmen die Lipper und die Reformierten als weitere Trägerkirchen mit ins Boot. Seitdem gibt es das „Gemeinsame Pastoralkolleg“ (GPK) der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), der Lippischen Landeskirche und der Evangelisch-reformierten Kirche. Am Donnerstag, 22. Mai, feierten die vier Kirchen das besondere Zahlenspiel in Villigst.

Das Pastoralkolleg gehört zum Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung (IAFW) der EKvW und bietet „geistlich stärkendes, Kompetenzen förderndes und inspirierendes, lebenslanges Lernen für alle Personen in pastoralen Diensten.“ So bringt es seine Leiterin, Pfarrerin Susanne B. Wolf, kurz und knapp auf den Punkt. Und sie wirft auch einen Blick nach vorn: „In diesem Jahr geht das Team entsprechend der veränderten Rahmenbedingungen des pastoralen Arbeitens mit einem neuen Konzept an den Start. Fluide Strukturen, neue Fortbildungsformate sowie eine bewusste Zielgruppenerweiterung gehören dazu.“ Was genau das heißt, werde spätestens mit der Veröffentlichung des neuen Jahresprogramms für 2026 im Herbst verraten.

„Der Mensch ist gemeint“

Im Gottesdienst zu Beginn des Jubiläumsfestes predigte Susanne Bei der Wieden, Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche, über Psalm 150. Ein Psalm voller Lobpreis, Musikalität und Dankbarkeit - passend zur Glas-Hochzeit – den 15 Jahren des Gemeinsamen Pastoralkollegs. Das große Halleluja am Ende des 150. (und letzten) Psalms ist für Bei der Wieden kein Ende, sondern die Öffnung hin zum Leben, für ein dankbares Leben vor Gott. Das sei vielleicht „ein bisschen so wie das, was in unserem Gemeinsamen Pastoralkolleg geschieht: Der Mensch ist gemeint. Der individuelle Mensch, einzigartig von Gott geschaffen. Der hier Gemeinde auf Zeit lebt und erlebt. Und in seinem Gepäck, in seinem Herzen und in Gedanken andere Menschen mitbringt. Die Menschen unserer Gemeinden“.

Und wenn ein Kolleg ende, so Bei der Wieden, dann gingen sie wieder auseinander, die vielen verschiedenen Professionen und ehrenamtlich Engagierten. „Sie gehen auseinander. Und das ist nicht das Ende! Im Gegenteil: Dann geht es erst richtig los! Dann beginnt der Transfer, die Integration der neuen Erkenntnisse in den Alltag. Hier wie dort. Weiterhin und allezeit vor Gott.“

Die Tradition als Schatz

Grußworte und Tischreden, die – wie bei jedem Fest – auch am Donnerstag (22. Mai) nicht fehlen durften, zeigten, welche Spuren lebenslanges Lernen im Allgemeinen und im „Pastoralkollegbesonderen“ bei Menschen hinterlässt. „Die Tradition, die wir haben, ist ein Schatz“, ist sich GPK-Leiterin Susanne B. Wolf ganz sicher. „Ein Schatz, in dem wir wurzeln und der uns auch bereichert. Denn immer schon waren Pastoralkollegs andere Orte des Innehaltens, der geistlichen Gemeinschaft. Orte und Zeiten der Inspiration und des Lernens.“ Seit 15 Jahren hegten die vier Landeskirchen diesen Schatz nun gemeinsam.

Verheißungen wachhalten, Träume neu wecken

Oberkirchenrätin Katrin Göckenjan-Wessel, Personaldezernentin der EKvW und Vorsitzende der Dezernatskonferenz der vier Trägerkirchen, blickte in ihrem Grußwort zunächst zurück auf die Gründungsphase: „Ob das auch am Anfang ein gemeinsamer Traum war? Für einige ganz sicher – sonst wäre nichts draus geworden. Für manche war’s wenigstens einen Versuch wert oder ein kleineres Übel. Für den einen, die andere hat es sich insgeheim vielleicht auch wie ein Alptraum angefühlt: Ob das nicht das eigene Profil aufgeben würde? Ob nicht die Probleme größer würden als die Chance?“ Das war vor 15 Jahren. „Heute“, so Göckenjan-Wessel, „sagen wir dankbar: Wie gut, dass Peter Böhlemann, dass ihr damals genug Zutrauen zum Zusammengehen hattet.“

27. Mai 2025
Andrea Rode, EKvW


Webseite Gemeinsames Pastoralkolleg

Zurück