54,5 Millionen für´s kommende Jahr

Die Evangelisch-reformierte Kirche kann mit einer soliden Finanzplanung in die kommenden Jahre gehen. Die Gesamtsynode in Emden verabschiedete am Freitag, 22. November, einstimmig einen Haushalt mit einem Volumen von 54,5 Millionen Euro. Er liegt rund 8 Millionen Euro über dem des Vorjahres. Vizepräsident Helge Johr sagte vor der Synode, dass die Kirche bis zur Mitte der 20er Jahre alle derzeitigen Aufgaben finanziell bewältigen könne. Ab dann drohe ein strukturelles Defizit.

Insgesamt kalkuliert der Haushalt mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 35,7 Millionen Euro. Johr betonte, dass es dank der guten konjunkturellen Lage einen beständigen Zuwachs bei der Kirchensteuer gegeben habe: In den vergangenen zehn Jahren seien die Kirchensteuererträge um rund 40 Prozent angewachsen.

Im kommenden Jahr wolle die Evangelisch-reformierte Kirche in drei Feldern neue Schwerpunkte setzen. Johr kündigte an, dass im Stellenplan neue Stellen für die Social-Media-Kommunikation, für ein kirchliches Klimamanagement und für die Beratung in Grundstücksangelegenheiten vorgesehen seien. Kirchliche Kernbereiche würden durch zusätzliche Investitionen in der Kirchenmusik und Jugendarbeit gestärkt.

Rund 6 Millionen Euro des Haushalts fließen in Rücklagen, um prognostizierte Einnahmenverluste ab Mitte der 20er Jahre auffangen zu können, so Johr. Dazu gehört auch eine neue Stiftung für die Sicherung der Altersvorsorge der Pastorinnen und Pastoren. Etwa 4,5 Millionen Euro sollen im kommenden Jahr dorthin fließen. Wegen der anhaltend niedrigen Zinsen werde die kapitalgedeckte Altersvorsorge langfristig nicht mehr ausreichend, so Johr.

Als weitere Risiken mit Blick auf die kommenden Jahre nannte Johr die sinkenden Mitgliederzahlen und die Instandhaltung und Renovierung historischer Kirchen. So rechne die im Frühjahr veröffentlichte Studie mit einem Rückgang der Mitglieder bis 2060 auf 100.000. Viele Kirchengemeinden könnten ihre Gebäude min Hilfe der Gesamtkirche und zusätzlicher Geldgeber erhalten.

22. November 2019
Ulf Preuß, Pressesprecher


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