20 Jahre Partnerschaftsvertrag zu Südafrika

Die Evangelisch-reformierte Kirche feiert in diesem Jahr das 20-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft zur südafrikanischen reformierten Kirche. Aus Anlass des Jubiläums kommen Vertreter beider Kirchen sowie der Lippischen Landeskirche und des Reformierten Bunde Ende diese Woche zu einer Konsultation im Kloster Möllenbeck bei Rinteln zusammen.

Die zwei deutschen Kirchen, die Uniting Reformed Church of Southern Africa (URCSA) sowie der Reformierte Bund unterzeichneten zwischen Oktober 1998 und November 1999 einen Partnerschaftsvertrag. Hierin vereinbarten sie intensive gemeinsame Beziehungen auf landeskirchlicher und gemeindlicher Ebene.

Dem Partnerschaftsvertrag vorangestellt sind Auszüge aus der Barmer Theologischen Erklärung von 1934 und dem Bekenntnis von Belhar von 1986. Mit der Barmer Theologischen Erklärung widersprachen die Unterzeichner dem Machtanspruch des Nationalsozialismus, das Bekenntnis von Belhar erklärt das System der Apartheid für unvereinbar mit dem christlichen Glauben.

Im Kloster Möllenbeck wollen die Leitungsgremien der Kirchen auch eine Bilanz der 20-jährigen Partnerschaft ziehen und Schwerpunkte für die weitere Zusammenarbeit vereinbaren. Für die Evangelisch-reformierte Kirche nehmen Kirchenpräsident Martin Heimbucher, der Südafrika-Beauftragte Werner Keil und Ökumene-Pastor Thomas Fender teil, die Lippische Landeskirche wird durch Landessuperintendent Dietmar Arends und Ökumene-Referent Dieter Bökemeier vertreten. Aus Südafrika kommt der Moderator (Vorsitzender der Synode) Leepo Johannes Modise, für den Reformierten Bund Moderator (Vorsitzender) Martin Engels und Generalsekretär Achim Detmers. Der südafrikanische Theologe Dirkie Smit wird in einem Vortrag erörtern, wie eine bekennende Kirche heute aussieht.

Der offiziellen Partnerschaftsvereinbarung von 1999 ging eine langjährige Unterstützung der Kirchen der Schwarzen und Farbigen im Kampf gegen das Apartheidsystem vorweg. So unterstützte etwa die Evangelisch-reformierte Kirche ab 1984 den weißen südafrikanischen Theologen Christian Beyers-Naudé finanziell, nachdem dieser wegen seiner Stellung gegen das Apartheidssystem Berufsverbot erhielt.

Die heutige URCSA ist 1994 durch einen Zusammenschluss der Dutch Reformed Mission Church und der Dutch Reformed Church in Africa entstanden, damit schlossen sich die reformierten Kirchen der Farbigen und der Schwarzen zusammen. Zur URCSA gehören mehr als 500.000 Mitglieder in Südafrika und Namibia. Bis heute existiert daneben die reformierte Kirche der Weißen, die Nederduitse Gereformeerde Kerk (NGK).

26. Juni 2019
Ulf Preuß, Pressesprecher


URSCA im Internet

Zurück